Schülergruppe

Thanksgiving, Weihnachten und Silvester im Schüleraustausch

Matilda ist mit dem AJA-Stipendium und YFU für ein Jahr in Georgia USA

Ich bin ich dankbar für alle Herausforderungen, denen ich mich hier stellen muss. So kann ich aus mir herauswachsen und umso mehr von meinem Auslandsjahr mitnehmen. Das war mein Hauptgrund, ein Auslandsjahr zu machen: dass ich ein bisschen verändert nach Hause komme. Eine bessere Version von mir selbst.

Frohes neues Jahr! Ich hoffe, alle hatten schöne Weihnachten und einen guten Start. Ich kann euch versichern, mein Jahr hat richtig toll geendet und hatte einen ebenso guten Start.  

Aber erstmal zu allem, was nach meinem letzten Bericht passiert ist: ich hatte zum Beispiel mein erstes Thanksgiving. Das ist ein Festtag in den USA, normalerweise Ende November, und es geht um Dankbarkeit und gemeinsame Zeit in der Familie und mit Freunden. Meine Gastfamilie hat ihr Thanksgiving mit Freunden gefeiert. Wir hatten eine sehr schöne Zeit. Es gab sehr viel leckeres Essen und besser kann man seine Zeit doch nicht verbringen, oder? Tradition zu Thanksgiving ist der gefüllte Truthahn und dass man sich kurz vor dem Essen zusammenstellt und sagt, wofür man dankbar ist. Das war mein Lieblingsteil und es hat sich bis heute nicht viel verändert: ich bin jeden Tag so dankbar für meine Familie hier in den USA und dass sie mich wie ihr eigenes Kind aufgenommen haben. 

Weihnachten war ebenso schön. An Heiligabend sind wir morgens zum Weihnachtsgottesdienst gegangen und haben den restlichen Tag mit Schlittschuhlaufen, Lebkuchenhäuser-dekorieren und Weihnachtsfilme-gucken verbracht. Am Weihnachtsmorgen gab es Geschenke und die restlichen Festtage haben wir mit Freunden verbracht. Ich habe es sehr genossen.

Gastfamilie an Weihnachten

Über Silvester sind wir auf ein Kreuzfahrtschiff gegangen, das zu den Bahamas gefahren ist. Es war unglaublich, allein Florida ist schön mit den ganzen Palmen und der warmen Temperatur, aber die Bahamas waren nochmal etwas anderes. Wir waren Schnorcheln und sind dafür mit einem Segelboot aufs Meer hinausgefahren, um uns die Korallenriffe anzusehen. Es war unglaublich. An einem anderen Tag haben wir an einer Insel gehalten, auf der sich ein riesiger Wasserpark befand. Es hat total Spaß gemacht und das Essen dort war absolut genial. Silvester selbst war ein bisschen stressig, weil wir sehr viele Leute um uns herum hatten und uns für kurze Zeit ein bisschen verloren haben. Aber am Ende war es ein schöner Abend und wir hatten eine gute Zeit. Es gab ein Generationen-Motto für diesen Abend und jede Familie konnte sich ein Jahrzehnt aussuchen; wir sind nach den Zwanzigern gegangen mit allem Drumherum: glitzernde Kleider und Federschmuck, und für die Männer passende Hüte. 

Mit dem neuen Halbjahr, das nach den Weihnachtsferien hier anfängt, kamen ein paar Veränderungen in der Schule. Zum Beispiel habe ich jetzt einen neuen Stundenplan, was schon eine Umstellung für mich war, denn meine Kurse sind mit ganz anderen Leuten, sodass es alles wieder ein neues Umfeld ist. Ich habe jetzt Mathe, Chor, Englische Literatur und Psychologie. Chor und Psychologie machen mir unglaublichen Spaß, Mathe und Englisch sind okay. Ich habe glücklicherweise keine großen Probleme in Mathe und einen guten Lehrer, worüber ich sehr froh bin, aber es ist trotzdem nicht mein Lieblingsfach. Englisch ist inhaltlich sehr einfach und in diesem Kurs kannte ich fast keinen, aber ich konnte mich schon mit ein paar Schülern anfreunden. 

Neben dem neuen Stundenplan hat jetzt das Musical endlich angefangen. Es wird nicht jeder genommen und es gibt richtige Vorsprechen und Vorsingen, also schon ziemlich ernsthaft. Das Vorsprechen und-singen lief einigermaßen gut für mich und ich habe eine kleine Sprechrolle bekommen. Jetzt bin ich sehr froh darüber, denn eine Hauptrolle wäre mir dann doch zu viel gewesen und ich so habe trotzdem ein paar Szenen im Vordergrund. Das Musical ist eine super Gelegenheit, nicht nur meinen Gesang und mein Schauspielern zu verbessern, sondern auch engere Freundschaften zu schließen. Ich verstehe mich sehr gut mit den Leuten, die beim Musical mitmachen und habe ein paar richtig gute Freunde da. 

Schülergruppe

Apropros Freunde: eines meiner Highlights hier bisher war ein Treffen mit Freunden kurz vor Weihnachten. Eine Freundin von mir hatte nämlich ein Treffen mit ihrem Freundeskreis geplant, bei dem sie quasi Weihnachten als Freunde feiern und sich ihre Geschenke geben. Und ganz kurzfristig wurde ich dazu eingeladen. Es war nicht das erste Mal, dass ich von Freunden zu etwas eingeladen wurde. Aber das war wirklich etwas ganz persönliches, zu dem man nicht jeden einlädt, deswegen war das sehr besonders für mich. Alle aus dieser Gruppe machen auch beim Musical mit, also kann ich dort noch mehr Zeit mit ihnen verbingen.

Ich möchte auch gerne von Dingen erzählen, die nicht immer toll sind. Es hört sich hier alles irgendwie perfekt an – und manchmal scheint es auch so – aber es ist immer einfach. Manchen Austauschschülern macht ihr Heimweh Probleme, bei mir war es der Kontakt zu meinen Freunden. Ich hatte einen Streit mit meiner besten Freundin und wir hatten uns noch nie wirklich gestritten. Es ist schwierig, auf dem Laufenden zu bleiben, selbst wenn man regelmäßig Kontakt hält. Ich glaube, man kann es gar nicht vermeiden. Wir haben geredet und es hat sich alles geklärt, aber schön war das trotzdem nicht. Oder manchmal fällt es mir sehr schwer, Geduld mit meiner kleinen Schwester hier zu haben. Ganz normal für Schwestern eigentlich und wir versöhnen uns auch immer, aber es ist trotzdem eine Herausforderung. 

Ich weiß, im Vergleich zu dem, was ich habe und womit ich beschenkt wurde, ist das quasi nichts. Und ich bin wirklich total glücklich über alles Gute, das mir hier passiert ist. Ich glaube, es ist wichtig, das im Auge zu behalten und optimistisch zu bleiben. Und ehrlich gesagt bin ich dankbar für alle Herausforderungen, denen ich mich hier stellen muss. So kann ich aus mir herauswachsen und umso mehr von meinem Auslandsjahr mitnehmen. Das war mein Hauptgrund, ein Auslandsjahr zu machen: dass ich ein bisschen verändert nach Hause komme. Eine bessere Version von mir selbst.

Danke AJA, dass ihr mir mein Auslandsjahr ermöglicht und mir so viel gegeben habt, aber im Gegenzug so wenig verlangt. Danke, dass ihr anderen Schülern die Möglichkeit gebt, für eine kurze Zeit jemand anderes zu sein und in eine andere Welt einzutauchen.

Ein frohes neues Jahr und alles Liebe von mir aus den USA, Georgia,

Matilda verbringt das Schuljahr 2019/20 mit YFU e.V. in den USA.

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