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Was kostet ein Schüleraustausch?

Für ein viertel, halbes oder ganzes Jahr in eine andere Kultur eintauchen und den Alltag eines amerikanischen, italienischen, kanadischen, japanischen oder ungarischen Jugendlichen leben, das ist der Traum von Vielen. Oft ist die Frage nach den Kosten eines Schüleraustausches eines der ersten Dinge, das vor allem Eltern interessiert.  In diesem Blogbeitrag fassen wir alle wichtigen Informationen rund um die Kosten eines Austauschjahrs zusammen und geben dir Tipps, wie du die Kosten verringern kannst.

Diese Kosten kommen auf dich zu:

  1.  Programmpreis: Dieser variiert je nach Organisation, Land, Dauer, und den im Preis enthaltenen Leistungen zwischen 2.000 und 30.000€. Achte gut auf alle inbegriffenen Leistungen und vergleiche die unterschiedlichen Programmangebote. Manchmal entpuppt sich ein zunächst niedriger Programmpreis als Kostenfalle, wenn beispielsweise der der Flug extra gezahlt werden muss.
  2. Ggf. Flugkosten: Nicht jede Austauschorganisation organisiert Gruppenflüge für den Schüleraustausch. Gegebenenfalls musst du dich selbst um ein Flugticket kümmern. Diese Kosten kommen dann noch zusätzlich hinzu. Um den Preis möglichst gering zu halten lohnt sich, früh buchen.
  3. Ggf. Vorbereitungsseminare: Für viele Jugendliche ist der Schüleraustausch das erste Mal, dass sie für eine längere Zeit alleine in einem anderen Land sind, sich bei einer neuen Familie eingliedern, eine neue Sprache lernen und neue kulturelle Eigenheiten (auch von sich selbst) kennen lernen. Darauf sollte man gut vorbereitet werden. Deshalb bieten viele Organisationen Vorbereitungsseminare an. Teilweise sind diese im Programmpreis enthalten, teilweise müssen sie aber zusätzlich bezahlt werden.
  4. Ggf. Auslandskrankenversicherung: Es ist wichtig auch im Ausland versichert zu sein. Einige  Austauschorganisationen bieten eine Auslandskrankenversicherung bereits im Programmpreis mit an, in der Regel musst du dich aber selbst darum kümmern. Wenn deine Organisationen den Versicherungsschutz nicht übernehmen, dann erkundige dich bei deiner eigenen Versicherung und gegebenenfalls bei weiteren Krankenkassen. Hier verlinken auf Interview mit Versicherung?
  5. Ggf. Visumskosten: Je nachdem in welches Land es für dich geht, brauchst du eventuell ein Visum für die Einreise und den Aufenthalt. Dieses musst du bzw. deine Eltern für dich in der zuständigen Botschaft in Deutschland beantragen. Hier hilft dir bei Fragen deine Austauschorganisationen weiter.
  6. Ggf. Schulgeld: In manchen Ländern ist es üblich Schulgeld zu zahlen. Je nach Land und Austauschprogramm wirst davon betroffen sein. Manchmal ist das Schulgeld bereits im Programmpreis mit enthalten, was eine der Gründe sein kann, warum der Programmpreis für manche Länder höher ist, als für andere. Gegebenenfalls kommen diese Kosten zusätzlich zum Programmpreis hinzu.
  7. Monatliches Taschengeld: Wie hier in Deutschland empfehlen wir auch für das Auslandsjahr ein monatliches Taschengeld. Welche Höhe angemessen ist, variiert von Land zu Land. Frag am besten bei deiner Austauschorganisation nach, die hat mit solchen Fragen Erfahrung und kann eine gute Einschätzung geben, wieviel Geld zu vor Ort benötigen wirst.

Kosten für verschiedene Schüleraustauschländer:

Es lohnt sich immer, die Preise und Programme zu vergleichen. Achte dabei nicht nur auf die Summe, sondern vor allem auch auf die Inklusivleistungen, die für dein Wunschprogramm mit inbegriffen sind. Meist relativieren sich dann zunächst höhere Preise und sehr niedrige Preise entpuppen sich als Kostenfalle. Für ein paar Länder haben wir Tabellen erstellt, wo du die Spanne der Programmpreise je nach Dauer und Land ablesen kannst.

Programmpreise Schüleraustausch nach Kontinenten:

Tabelle Kosten Schüleraustausch nach Kontinenten

Programmpreise Schüleraustausch der beliebtesten Austauschländer:

Die Preise für die beliebtesten Austauschländer wie USA, Kanada, Australien und Neuseeland variieren sehr stark.

Tabelle Programmpreise

Die günstigsten Austauschländer:

Tabelle günstige Austauschländer

Wenn es dir also stark auf einen niedrigen Preis ankommt, dann lohnt sich ein Schüleraustausch in ein europäisches Land (aber natürlich nicht nur deshalb!) wie Estland, Bulgarien, Moldawien oder Rumänien. Hier hast du neben dem niedrigeren Preis auch den Vorteil, dass du deine Gastfamilie später leichter besuchen kannst.

So kannst du die Kosten für deinen Schüleraustausch senken:

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Stipendien für einen Schüleraustausch zu erhalten. Wenn du ein Stipendium mit Schüler-Auslands-BAföG kombinierst und ein Programm mit niedrigerem Preis wählst, ist der Schüleraustausch möglich, auch wenn dir und deiner Familie dafür nicht viel Geld zur Verfügung stehen sollte.

Hier ein paar Anlaufstellen für ein Teil- oder Vollstipendium:

  • Deine Austauschorganisation: Einige Austauschorganisationen vergeben Stipendien. Auf austauschjahr.de kannst siehst du welche Organisationen welches Stipendienvolumen zur Verfügung haben.
  • Das Parlamentarische-Patenschafts-Programm (PPP): Für die USA vergibt der Deutsche Bundestag zusammen mit den US-Congress pro Wahlkreis ein Vollstipendium. Je nach Wahlkreis ist eine andere Schüleraustauschorganisation für die Durchführung des Programms zuständig. Hier kannst nachsehen, welche Organisation für deine Region zuständig ist:
  • Der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA): Jährlich vergibt der AJA 10 Teilstipendien über die Hälfte des Programmpreises. Durchführende Organisationen sind die Mitgliedsorganisationen des AJA (AFS, YFU, Experiment, Open Door International und Partnership International), eine Bewerbung ist zwischen Mai und November auf der Webseite des AJA unter www.aja-org.de möglich.
  • Der Deutsche Fachverband Highschool (DFH): Als Verband der kommerziellen Austauschorganisationen, vergibt der DFH jährlich mehrere Teilstipendien.
  • Die Kreuzberger Kinderstiftung: Wenn du Mittel- oder Realschüler bist, wende dich am besten an die Kreuzberger Kinderstiftung.
  • Die Mercator-Stiftung: Für die Länder China und Türkei vergibt die Mercator Stiftung Stipendien.
  • Verschiedene Firmen: Oft vergeben größere Firmen Mitarbeiterkinderstipendien. Frag am besten Mal bei deinen Eltern nach.

Das waren nur ein paar der Möglichen Anlaufstellen. Sicherlich für ein Stipendium. Versuche es am besten dich parallel auf mehrere Stipendienplätze zu bewerben, das erhöht die Chance.

Außerdem kannst du Schüler-Auslands BAfög beantragen, hier findest du mehr Informationen dazu.

Mehr Informationen zu Kosten findest du hier auf austauschjahr.de.

 Du interessierst dich für den Schüleraustausch?