Festung Rakvere in Estland
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Mein Schüleraustausch in Estland August 2022 – Juni 2023

Mir tat das Auslandsjahr sehr gut, da ich reifer geworden bin als davor und viel über mich, meine Fehler und meine Zukunft nachgedacht habe.

Erfahrungen im Schüleraustausch in Estland

Ich habe ein 10-monatiges Auslandsjahr erfolgreich abgeschlossen und erzähle euch gerne von meiner Zeit in dem baltischen Land Estland.

Ich habe in einer Gastfamilie gewohnt und hatte eine 10-jährige Gastschwester, mit der ich auch regelmäßig Zeit verbracht habe.

Ich wohnte auf dem Land in einem Dorf namens Vinni Vald (Kakumäe). Die nächstgrößere Stadt, namens Rakvere war 11 km entfernt, doch mit dem Fahrrad, was meine Gasteltern mir für diese 10 Monate gegeben haben, stellte das kein Problem dar.

Ich ging dort in die Schule in ein Gymnasium in die 10. Klasse. Die ersten Wochen und Monate waren nicht so einfach, wie ich gedacht habe, da es mir sehr schwer gefallen ist am Anfang Freunde zu finden, da in diesem Alter natürlich die Freundesgruppen schon alle zusammen sind und eben nicht mehr so offen und aufgeschlossen sind wie ich es mir erhofft habe.

Doch da ich wusste, dass ich keine andere Wahl habe, bemühte ich mich, mich doch schnell in die Klasse einzuleben und hatte dann im Herbst auch ein paar Freunde gefunden, mit denen ich gut reden konnte und an die ich mich wenden könnte, falls irgendetwas sein sollte oder ich Hilfe bräuchte. Am Ende des Austauschjahres war ich gut integriert und auch auf Partys und Geburtstagen eingeladen.

Da meine Gastfamilie ein Hundehotel betreibt, wurde mir auch in den ersten Monaten nie langweilig. Die Arbeit mit den Tieren war sehr schön. Ich fing auch schon direkt an dort in einem Fußballverein zu spielen und fand dort sehr gut Anschluss (was vielleicht daran liegt das die Esten nicht die besten in Fußball waren ;-)). Auf jeden Fall hatte ich mich bis Anfang November sehr gut eingelebt und fühlte mich auch sehr wohl. Aber dann kam die schwerste Zeit in den ganzen 10 Monaten, und zwar die Weihnachtszeit, denn die Weihnachtszeit ist ein Fest der Liebe und ich habe es immer mit meiner Familie verbracht.

Ich mochte meine Gastfamilie sehr, doch ich fühlte mich in der Weihnachtszeit allein und hatte Heimweh. Desto stolzer bin ich jetzt auf mich dieses Auslandsjahr erfolgreich abgeschlossen zu haben.

In Estland ist es viel kälter als in Deutschland und der Winter begann Anfang November mit viel Schnee und noch im März lag immer noch sehr viel Schnee. Erst im April konnte man den Frühling erahnen.  Mein Estnisch wurde mit jeder Woche ein kleines bisschen besser und ich habe auch jetzt hier in Deutschland vor Kontakt zu meinen estnischen Freunden zu halten, um meine jetzigen Sprachkenntnisse nicht zu verlieren. In Estland spricht man sehr viel Englisch – so dass ich nun auch fließend Englisch sprechen kann.

Während der Zeit in Estland wurde ich durch die dortige Organisation ASSE betreut. Wir haben einige Ausflüge durchs Land gemacht und so konnte ich auch mit den anderen Austauschschülern in Kontakt kommen – war immer gut vernetzt und konnte mich mit den anderen Jugendlichen austauschen.

Mir tat das Auslandsjahr sehr gut, da ich reifer geworden bin als davor und viel über mich, meine Fehler und meine Zukunft nachgedacht habe. Hier in Augsburg hatte und habe ich immer noch sehr viele Freunde und kann direkt wieder anknüpfen.

Ich bedanke mich bei allen Beteiligten – meiner Gastfamilie, meinen Eltern und natürlich Experiment e.V. für die Möglichkeit diese Erfahrungen sammeln zu können – bestimmt werde ich ein Leben lang an diese Zeit zurückdenken.

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