Erfahrungsbericht Schüleraustausch in den USA

Schüleraustausch in den USA trotz Corona-Pandemie

Jules High School Jahr in Colerado

Wenn ihr euch generell für einen Austausch interessiert und nur durch die jetzige Situation abgeschreckt seid, denkt immer daran: es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen – und die kann man bewältigen und zum Besseren verändern!

Erfahrungen im Schüleraustausch USA

Hi, ich bin Jule und habe mein Auslandsjahr mit Partnership International 2020/21 im Norden Colorados, USA, verbracht. Obwohl ich mittlerweile schon wieder über ein halbes Jahr zurück in Deutschland bin, denke ich doch noch regelmäßig an die zehn Monate zurück, die ich dort in meiner Gastfamilie gelebt habe, so wie es wahrscheinlich den meisten Austauschschülern geht.

Ich genieße es auch noch immer, über meinen Austausch zu sprechen, doch ich fühle mich am besten verstanden, wenn ich mit anderen Jugendlichen spreche, die so ungefähr die gleichen Erfahrungen wie ich gemacht haben. Das liegt wahrscheinlich auch an den Reaktionen, die ich meistens von meinen Freunden und Bekannten bekommen habe: wenn die mich nämlich nach meinem Auslandsjahr gefragt und ich geantwortet habe, dass ich das gleiche noch einmal machen würde, waren die meisten erst einmal überrascht bis geschockt.

Im Nachhinein ist die Reaktion für mich schon nachvollziehbar, besonders hinsichtlich der besonderen Situation, in der ich mein Auslandsjahr begonnen habe: mein Flug ging nämlich im August 2020, also in der Zeit, in der es schon Corona gab und die Beschränkungen im Vergleich zu jetzt auch noch relativ hoch waren. Deshalb wussten meine Familie und ich auch lange Zeit nicht, wann und ob der Austausch trotz alledem überhaupt noch stattfinden wird. Umso überraschender kam dann die Nachricht im Sommer 2020, dass mein Flug schon in ungefähr einer Woche gehen wird. Damit war ich natürlich erstmal überfordert, doch hatte kaum Zeit, mir zu viele Sorgen über den Abflug zu machen.

Später hat mir dann meine Gastmutter erzählt, dass sie selbst auch erst kurz vorher mitgeteilt bekommen haben, dass ich doch schon im Sommer in Colorado ankommen würde, sodass es bei ihnen zuhause auch drunter und drüber ging. Doch im Endeffekt hat alles wunderbar funktioniert und ich bin ohne große Schwierigkeiten in meiner neuen ‚zweiten‘ Heimat angekommen.  

Wie bereits an dem anfänglichen Chaos zu erkennen ist, war mein Auslandsjahr recht stark von Corona geprägt, was ich aber irgendwann eher als Chance gesehen habe. So war zum Beispiel das ganze erste Halbjahr der High-School bei mir online, was mir und meiner Gastfamilie aber die Gelegenheit geboten hat, wann auch immer wir wollten, in den Urlaub zu fahren. Ein Beispiel dafür war ein Road-Trip durch einige Staaten im Südwesten der USA, wodurch ich die Chance hatte mehrere National Parks wie den Grand Canyon National Park zu sehen.

Aber natürlich gab es auch Momente, in denen ich Corona am liebsten verflucht hätte: über Thanksgiving war nämlich meine gesamte Gastfamilie in Quarantäne, sodass wir kein ‚typisches‘ family gathering haben konnten. Doch auch im kleinen Kreis hatten wir eine schöne Zeit und natürlich gutes Essen!

Im zweiten Halbjahr wurden die Beschränkungen dann etwas gelockert und ich konnte endlich zweimal die Woche zur High-School gehen. Meine Schule hat nämlich eine Hybrid-Version angeboten, bei der immer die Hälfte der Schüler in Präsenz da waren und die andere Hälfte von zuhause aus dazugeschaltet wurde. Das hatte nur leider zur Folge, dass ich einige meiner Klassenkameraden nie in real life gesehen habe, aber es war besser als nichts.

Nach dem Spring Break war es dann jedem Schüler freigestellt, ob er oder sie in die Schule kommen möchte und die meisten haben das Angebot, glücklicherweise, auch genutzt.

Zudem waren in den letzten paar Wochen meines Auslandsjahres ein Großteil der Erwachsenen in Colorado schon geimpft, sodass die Maskenpflicht in vielen Bereichen wieder aufgehoben wurde. So konnte ich doch noch ein bisschen ‚Normalität‘ erleben, bevor ich zurück nach Deutschland geflogen bin.

Abschließend kann ich nur sagen, dass mein Austausch offensichtlich durch Covid eingeschränkt war: Ich hatte kein Homecoming, kein normales Thanksgiving, keine wirkliche Spirit Week und auch keine Prom. Doch trotzdem waren diese zehn Monate eine unvergessliche und unglaublich schöne Zeit in meinem Leben, die ich mir nicht besser hätte vorstellen können!

Mein Appell an alle, die momentan vielleicht noch Zweifel daran haben, ob ein Auslandsjahr auch in schwierigen Zeiten wie mit Corona eine gute Idee ist, lautet deshalb: macht es auf jeden Fall!

Wenn ihr euch generell für einen Austausch interessiert und nur durch die jetzige Situation abgeschreckt seid, denkt immer daran: es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen – und die kann man bewältigen und zum Besseren verändern!

Mehr über Jules High School Jahr könnt ihr in ihrem Auslandstagebuch erfahren.

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