Schüleraustausch: 10 Tipps zum Umgang mit deiner Gastfamilie
Anne
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Vorbereitung, Gastfamilie |
Während deines Schüleraustauschs wirst du in der Regel bei einer Gastfamilie wohnen und vielleicht sogar Gastgeschwister haben. Für die meisten Austauschschülerinnen und Austauschschüler ist das erstmal ein ungewohnter Gedanke. Viele haben Angst, dass sie sich mit ihren Gasteltern nicht gut verstehen und dass Stress mit der Familie die Freude am Austauschjahr beeinträchtigt. Um dich an dieser Stelle schon einmal zu beruhigen: in der Regel verstehen sich Gastkinder sehr gut mit ihren Familien auf Zeit!
Mit diesem Blogbeitrag wollen wir dir ein paar Tipps zum Umgang mit deiner Gastfamilie geben. Wenn du diese berücksichtigst, sollte einem entspannten Schüleraustausch nichts im Wege stehen.
- Mach Dich schlau
Informiere dich im Vorfeld über das Familienleben und die Erziehung in deinem Zielland. In vielen Ländern ist es beispielsweise üblich, dass Kinder mehr im Haushalt helfen oder Eltern mehr Autorität haben. In der Regel wird das in den Vorbereitungsseminaren eingehend besprochen. - Keine Vergleiche
Jede Familie ist anders. Du kommst als neues Familienmitglied in gewachsene Strukturen hinein. Vieles wird anders ablaufen als zu Hause. Dauerndes Vergleichen bringt dich aber nicht weiter. Sei offen für Neues. Zu lernen, sich auf neue Situationen einzustellen, ist ein ganz wesentlicher Bestandteil deiner Auslandserfahrung. - Bring dich ein
Hilf deiner Gastfamilie dich kennenzulernen, indem du offen bist und auf sie zugehst. Erzähle von dir, deinen Interessen und Wünschen. Zeige aber auch Interesse an deiner Gastfamilie. Welche Hobbys haben sie? Vielleicht lassen sich so Gemeinsamkeiten finden, die euch verbinden. Und natürlich solltest du (eventuell mehr als zu Hause!) im Haushalt mithelfen. Egal ob Tisch abräumen, Kochen, Spülmaschine, Putzen oder Einkaufen, biete deine Hilfe an. Vielleicht kannst du auch eine feste Aufgabe übernehmen? - Lerne die Regeln
Jede Familie hat Regeln und mehr oder weniger festgeschriebene Tagesabläufe. Gemeinsame Essenzeiten, Badbenutzung, Schuhe ausziehen…. Manchmal ist sich die Familien der eigenen Regeln auch gar nicht bewusst. Also trau dich ruhig und frag danach. - Habe Geduld
Eine Beziehung aufzubauen, braucht immer ein bisschen Zeit. Ihr müsst euch gegenseitig kennlernen. Habe nicht zu hohe Erwartungen. Auch der Alltag muss sich oft erst „einspielen“. - Sei tolerant
Versuche nicht alles auf die Goldwaage zu legen. Manchmal liegt es auch an der Sprachbarriere, wenn es zu Missverständnissen kommt. Vielleicht kann man über manche Sachen auch zusammen lachen. - Sei du selbst
Versuche nicht jemand anders zu sein als du bist. Wenn du dich gezwungen verhältst, erzeugt das in dir Spannungen, die deine Gastfamilie (häufig auch unbewusst) an dich zurück spiegelt. Uneinigkeiten und schlechte Stimmung sind dann schon mal vorprogrammiert. - Gemeinsame Aktionen
Gemeinsame Unternehmungen schweißen zusammen. Auch wenn die Aktion vielleicht nicht genau deinen Geschmack trifft und du nicht so richtig Lust hast: überwinde dich. Alles hilft, deine neue Umgebung kennenzulernen und besser zu verstehen. - Gib etwas zurück
Die meisten Familien, die sich für die Aufnahme eines Gastkindes entscheiden tun dies nicht aus finanziellen sondern häufig aus ideellen Gründen zum Beispiel wegen dem interkulturellen Austausch. Also koche ruhig mal ein deutsches Gericht. Ein kleines Gastgeschenk kommt immer gut an und deutsche Schokolade und Süßigkeiten sind im Ausland der Hit. - Höflich und respektvoll
Zeige deiner Gastfamilie, das du sie respektierst. Dazu gehört Pünktlichkeit und natürlich auch Höflichkeit. Sage Bescheid, wenn du dich verspätest.
Was aber tun, wenn es trotzdem zu Problemen kommt? Ein offenes, nicht konfrontatives Gespräch mit der Gastfamilie ist immer der erste Schritt. Solche Gespräche sollte man nicht führen, wenn man gerade wütend oder frustriert ist. Hilfreich ist es, dabei finger pointing („Du machst immer …“) wegzulassen und in Ich-Botschaften zu kommunizieren „Ich habe das Gefühl … Grundsätzlich ist es immer gut Probleme direkt anzusprechen und so Missverständnisse auszuräumen, bevor sie sich festsetzen.
Versuche auch einmal, die Situation aus der Perspektive deiner Gastfamilie zu sehen. Haben sie vielleicht Stress auf der Arbeit oder andere Sorgen? Was ist eigentlich genau die Ursache des Konfliktes?
Sprich mit deinem Betreuer und schildere ihm die Situation. Er hat viele Austauschülerinnen und Austauschschüler begleitet und hat vielleicht noch ein paar Ideen, wie sich die Spannungen lösen lassen. Hilft das alles nichts und stimmt vielleicht einfach die Chemie nicht, kannst du die Gastfamilie natürlich auch wechseln. Deine Austauschorganisation wird dich unterstützen und eine neue Gastfamilie für dich finden.
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