Aufbruch in den Schüleraustausch – der Abschied von zu Hause
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Aufbruch in den Schüleraustausch – der Abschied von zu Hause

Der Entschluss ist gefallen: Du gehst für mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr ins Ausland. Vielleicht nach Kanada, Japan, die USA oder Frankreich – das Visum ist beantragt, der Koffer fast gepackt. Und jetzt? Jetzt kommt der Teil, über den viele Austauschschülerinnen und -schüler erst nachdenken, wenn er unmittelbar bevorsteht: der Abschied.

Der Moment des Aufbruchs ist einer der emotionalsten in einem Austauschjahr. Es ist der Übergang zwischen dem Vertrauten und dem Neuen, zwischen Sicherheit und Abenteuer. In diesem Beitrag wollen wir dir zeigen, warum der Abschied zu Hause so bedeutend ist, wie du mit deinen Gefühlen umgehen kannst – und warum gerade dieser Moment der Anfang von etwas ganz Großem ist.

1. Abschied planen statt verdrängen

Der letzte Tag kommt oft schneller als gedacht. Warte nicht bis zur letzten Minute, sondern plane deinen Abschied bewusst:

  • Treffe wichtige Menschen rechtzeitig. Verabrede dich mit Freund*innen für ein Abschiedstreffen – am besten ohne Zeitdruck.
  • Schaffe persönliche Erinnerungen. Fotos, Briefe oder ein kleines Geschenk geben Halt – dir und den Menschen, die du zurücklässt.
  • Sag bewusst „Tschüss“. Auch wenn’s schwerfällt: Ein echter Abschied ist besser als ein schnelles Winken am Flughafen.

Tipps für den Abschied: 

Als meine Tochter für ein Jahr ins Ausland ging, hat sie eine Abschiedsparty gemacht. Wir haben Blätter und Stifte bereit gelegt und eine Wäscheleine im Garten aufgehängt. Die Gäste konnten ihre Wünsche für das Auslandjahr schreiben oder zeichnen und daran aufhängen. Sie hat diese Zettel immer noch. (Annes Tochter war für ein Jahr in der Dominikanischen Republik)

Bevor ich in den Schüleraustausch gestartet bin, haben all meine Freunde mir in ein kleines Büchlein geschrieben. Jeder konnte eine Nachricht hinterlassen, die ich dann mitgenommen habe und bei Gelegenheit gelesen habe. Im selben Buch war noch Platz und so konnten dann auch meine Freunde aus dem Auslandsjahr, als es an der Zeit war mich von dort zu verabschieden, etwas für mich schreiben und/oder malen. (Hellen war für ein Schuljahr in Brasilien)

2. Emotionen zulassen

Es ist völlig normal, traurig, aufgeregt oder nervös zu sein. Abschied bedeutet Veränderung – und das fühlt sich oft widersprüchlich an. Du darfst weinen und dich gleichzeitig freuen. Rede mit Freundinnen, deiner Familie oder anderen Austauschschülerinnen darüber.

3. Bleib verbunden – aber mit Maß

Ein paar Ideen, um in Kontakt zu bleiben:

  • Vereinbart feste Zeiten für Telefonate. Das hilft gegen Heimweh, ohne dich vom Gastland abzulenken.
  • Briefe statt Dauerchat. Ein handgeschriebener Brief hat mehr Tiefe als tägliche WhatsApp-Nachrichten.
  • Vertraue auf dein neues Leben. Je mehr du dich einlässt, desto weniger Heimweh hast du.

4. Den Koffer nicht nur mit Kleidung füllen

Nimm ein Stück Heimat mit. Fotos, ein kleines Kuscheltier oder ein vertrauter Geruch (z. B. Parfum oder Waschmittel) können in schwierigen Momenten Trost geben. Auch ein Notizbuch für Gedanken oder Erlebnisse hilft beim Verarbeiten und Erinnern.

5. Abschied ist ein Anfang

Mach dir bewusst: Du lässt dein Zuhause nicht für immer zurück – du gehst auf Zeit. Der Abschied ist der erste mutige Schritt in dein Austauschjahr. Du wirst daran wachsen, neue Perspektiven gewinnen und am Ende mit vielen Geschichten zurückkehren.

Tipp: Mach dir eine kleine Liste mit Dingen, auf die du dich im Gastland freust und die du unbedingt tun möchtest – das lenkt den Fokus weg vom Abschied hin zum Neuanfang.

Du interessierst dich für den Schüleraustausch? 

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