Schüleraustausch mit Allergien
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Schüleraustausch mit Allergien

Du möchtest einen Schüleraustausch machen und bist dir unsicher, ob das mit einer Allergie möglich ist? Keine Angst: Allergien oder Unverträglichkeiten sind kein prinzipieller  Hinderungsgrund für ein Auslandsjahr. 

Jeder dritte Deutsche hat eine Allergie. Heuschnupfen liegt dabei vorn, gefolgt von Tierhaar- und Hausstaubmilbenallergien. Aber auch Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel sind weit verbreitet. Allergien beziehen sich auf unterschiedliche Lebensbereiche wie Wohnen, Essen oder Hobbys und haben einen großen Einfluss auf deinen Alltag. Was heißt das für dein Auslandsjahr?

Wir haben Caroline Hammer von Do It Education ein paar Fragen gestellt, wie ihre Organisation mit Allergien umgeht.

  1. Können auch Schüler*innen mit Allergien bei euch einen Austausch machen?

"Generell können auch Schüler*innen mit Allergien bei Do it Education einen High School Aufenthalt machen. Inwieweit Allergien zugelassen sind, hängt jedoch vom Programm ab. In unserem USA Classic Programm sind die Aufnahmekriterien beispielsweise sehr streng und die Teilnehmende müssen bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. In anderen Programmen wie z.B. in Kanada, Neuseeland, Australien, Irland oder England können Schüler*innen mit Allergien platziert werden, sofern es Gastfamilienverfügbarkeiten gibt, die den Voraussetzungen des Jugendlichen entsprechen."   

  1. Gibt es Einschränkungen für bestimmte Allergien?

"Die Programmauswahl ist für Schüler*innen mit Allergien grundsätzlich eingeschränkter, als für Teilnehmende ohne Allergien. Gerade in den USA zum Beispiel haben sehr viele Familien ein Haustier, womit es dort besonders schwierig ist Schüler*innen mit Tierhaarallergien zu platzieren. In anderen Ländern gibt es hingegen mehr Flexibilität bei der Platzierung mit Allergien, allerdings ist eine frühzeitige Bewerbung sehr empfehlenswert."

  1. Werden spezielle Gastfamilien für die Austauschschüler*innen mit Allergien (z.B. Tierhaar) gesucht?

"Ja. Jugendliche mit einer Tierhaarallergie werden i.d.R. in einer Familie ohne Haustiere platziert und Jugendliche, die eine Glutenunverträglichkeit haben, werden in Gastfamilien platziert, die auf die Ernährungsweise des Schülers eingestellt sind."

  1. Gibt es bestimmte Länder, die für Allergiker*innen besonders geeignet sind?

"Irland, England, Australien, Neuseeland sowie Kanada eignen sich für Schüler*innen mit Tierhaarallergien, Glutenunverträglichkeit, Nussallergie und Laktoseintoleranz. In einigen unserer Programmen kann es mit einer zusätzlichen Aufwandsentschädigung für die Gastfamilie verbunden sein." 

  1. Was ratet ihr allgemein Austauschschüler*innen mit Allergien?

"Schüler*innen, die eine Allergie oder auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben, sollten bei der Platzierung Offenheit mitbringen und sich nicht zu sehr auf eine bestimmte Region und eine bestimmte Schule festlegen. Zudem empfiehlt sich eine sehr frühzeitige Bewerbung, da die Platzierungen für Schüler*innen mit Allergien häufig kontingentiert sind. Wir von Do it Education und auch unsere Partner in den jeweiligen Ländern versuchen dennoch im Rahmen unserer Möglichkeiten die Wünsche unserer Schüler*innen bestmöglich zu berücksichtigen."

Linda Krall von der Austauschorganisation Open Door International e.V. (ODI) ergänzt: „Zahlreiche Allergien, insbesondere gegen Haustiere, können eine Platzierung sehr erschweren, bei zu vielen Haustierallergien müssen wir Bewerber*innen auch ablehnen. Es wird immer im Einzelfall individuell entschieden. Eine Allergie per se ist kein Hinderungsgrund. Hier kommt es vielmehr auf die Schwere der Allergie und die Konsequenzen im Alltag an. Wir prüfen die Machbarkeit zusammen mit unserer Partnerorganisation und entscheiden im Einzelfall.“

Tipps für einen Schüleraustausch mit Allergien

Auch mit einer Allergie kannst du einen Schüleraustausch machen. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig bewirbst und auch gegenüber deiner Austauschorganisation offen über deine Allergie sprichst. Nur so kann für dich die richtige Gastfamilie gefunden werden. Frage im Vorfeld ruhig mehrere Organisationen, wie sie mit Allergien umgehen und welche Einschränkungen es gibt. So kannst du dir vorab ein Bild von deinen Möglichkeiten machen. Was Länderwahl, Region oder Schule angeht, musst du flexibel sein, da es für deine Organisation schwieriger sein kann, eine passende Gastfamilie zu finden und demensprechend diese dann deinen Aufenthaltsort bestimmt. Einige Organisationen schließen USA-Programme für Tierhaar-Allergien komplett aus, da Familien dort häufig Haustiere haben.

Du solltest deine Allergie auch im Brief an deine Gastfamilie erwähnen. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten hilft es, vor deiner Abreise noch einmal mit der Gastfamilie zu sprechen, um beidseitige Ängste und Befürchtungen abzubauen. Am besten unterstützt du deine Gasteltern auch im Alltag, indem du beispielsweise beim Einkaufen, Putzen oder Kochen hilfst. Wenn du spezielle Nahrungsmittel benötigst, kann es sein, dass du diese selber einkaufen musst. Bedenke dabei, dass es vor allem im ländlichen Raum schwierig sein kann, an bestimmte Lebensmittel zu gelangen.

Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, solltest du ein Schreiben deines Arztes mitnehmen, in dem deine Medikamente aufgelistet sind, damit du keinen Ärger bei der Einreise bekommst. Erkundige dich auch im Vorfeld, ob du einen Jahresvorrat deiner Medikamente mitnehmen musst. Tabletten gegen Heuschnupfen bekommst du in den USA zum Beispiel in jedem Supermarkt.

Wenn du all dies beachtest, steht einem erfahrungsreichen Schüleraustausch trotz Allergie nichts im Weg.

 Du interessierst dich für den Schüleraustausch? 

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