Schüleraustausch - Tipps für Eltern
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Tipps für Eltern - Mein Kind möchte in den Schüleraustausch

Wenn dein Kind plötzlich mit glänzenden Augen vor dir steht und sagt: „Ich möchte ein Austauschjahr machen!“, kommen dir als Elternteil vermutlich erst mal tausend Gedanken: Ist das sicher? Können wir uns das leisten? Was, wenn es Heimweh hat? Und vor allem: Bin ich bereit, mein Kind für ein halbes oder ganzes Jahr loszulassen? Wer wird auf mein Kind aufpassen? Kann da was passieren? 

Keine Sorge – genau diese Fragen stellen sich viele Familien. In diesem Beitrag findest du Tipps, Gedankenanstöße und ein bisschen Beruhigung, wenn du dich auf dieses Abenteuer mit deinem Kind einlässt.

1. Zuhören statt sofort urteilen

Der Wunsch nach einem Austauschjahr ist meistens gut durchdacht – und gleichzeitig voller Emotionen. Vielleicht hat dein Kind durch Freunde, Social Media oder die Schule davon gehört und träumt schon länger davon. Höre dir in Ruhe an, warum es ins Ausland möchte. Geht es um Sprache? Neue Erfahrungen? Ein „Neuanfang“?

Tipp: Auch wenn du im ersten Moment Bedenken hast, versuche offen zu bleiben. Oft steckt mehr hinter dem Wunsch als nur Abenteuerlust.

 2. Informieren – aber richtig

Sobald der Wunsch konkreter wird, beginnt die Recherchephase. Es gibt unzählige Organisationen, Programme und Länder zur Auswahl – das kann überfordern.

Tipp: Setzt euch gemeinsam hin und erstellt eine Liste mit Fragen:

  • In welche Länder könnte es gehen?
  • Wie lange soll der Aufenthalt sein?
  • Was kostet das Ganze – und welche Förderungen gibt es?
  • Welche Organisationen haben gute Bewertungen?

Hier auf dem Portal findet ihr unabhängige Infos zu Ländern, Erfahrungsberichte und Kostenvergleiche, die bei der Auswahl helfen.

Hilfreich kann auch ein gemeinsamer Besuch einer Infoveranstaltung oder einer digitalen Infomesse sein. 

3. Finanzen realistisch klären

Ja, ein Austauschjahr kostet Geld. Aber es gibt Stipendien, Teilstipendien, Förderprogramme (z.B. das PPP – Parlamentarische Patenschafts-Programm) und manchmal auch Unterstützung durch Schulen oder gemeinnützige Stiftungen.

Tipp: Frühzeitig informieren lohnt sich – viele Bewerbungsfristen für Stipendien liegen meist über ein Jahr vor Abreise! Hier kommst du zu einer Übersicht an Stipendienprogrammen.

4. Loslassen lernen – mit Vertrauen

Dein Kind wird in diesem Jahr wachsen, selbstständiger werden und vielleicht sogar ganz neue Seiten an sich entdecken. Das kann für Eltern genauso herausfordernd sein wie für die Jugendlichen selbst.

Tipp: Vertraue darauf, dass ihr eurem Kind ein gutes Wertefundament mitgegeben habt. Und: Die Austauschorganisationen bieten in der Regel ein gutes Betreuungssystem – vor Ort und von Deutschland aus. Bei Fragen können sich auch die Eltern immer an die Austauschorganisation wenden. 

5. Emotionen zulassen – auch die eigenen

Es ist völlig okay, Angst zu haben. Oder ein Tränchen zu verdrücken, wenn das Flugzeug abhebt. Elternsein heißt auch: Loslassen können. Aber ihr seid nicht allein – viele Eltern erleben genau das gleiche.

Tipp: Vernetzt euch mit anderen Eltern. Das könnt ihr gut über die Austauschorganisation machen. Meist nehmen mehrere Jugendliche aus der selben Region an Austauschprogrammen teil. Hier habt ihr auch die Möglichkeit Fragen an Eltern zu stellen, deren Kind bereits aus dem Ausland wieder zurück ist. Das hilft enorm.

6. Bleibt in Kontakt – aber gebt Raum

WhatsApp, Facetime, Instagram – die Verbindung zur Heimat ist heute stärker denn je. Trotzdem ist es wichtig, dem Kind auch Raum für neue Erfahrungen und dem Ankommen in der Gastfamilie zu lassen.

Tipp: Vereinbart feste Zeiten zum Telefonieren, aber vermeidet es, täglich zu kontrollieren. Das stärkt die Eigenständigkeit – und ihr bekommt spannendere Geschichten zu hören!

Fazit: Ein Austauschjahr ist auch für Eltern eine Reise

Nicht mit dem Flugzeug, sondern emotional. Es ist eine Zeit des Stolzes, der Veränderung, des Loslassens – und des Wiedersehens. Viele Eltern berichten später: „Ich hätte nie gedacht, wie sehr wir alle als Familie daran wachsen.“

Also: Lasst euch darauf ein. Informiert euch gut, redet viel miteinander – und begleitet euer Kind mit offenen Herzen auf diesem ganz besonderen Lebensabschnitt.

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