Kind mit Eltern
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Elterninfos: „Hilfe, mein Kind will in den Schüleraustausch“

Wenn das eigene Kind einen Schüleraustausch machen möchte, für längere Zeit weit weg von Zuhause, vielleicht sogar jenseits des Atlantiks, dann ist das bei den Eltern zu Beginn meist mit viel Unsicherheit verbunden. Auf der einen Seite wollen sie Ihr Kind bei seinen Wünschen unterstützen, auf der anderen Seite ist da die Sorge vor einer langen Trennung. Außerdem gibt es viele praktische Fragen zu klären: Wie organisieren wir das? Was müssen wir bedenken? Was ist, wenn etwas im Ausland passiert? Können wir uns denn besuchen? Gibt es Möglichkeiten die Kosten zu senken? Welche Organisation sollen wir wählen? Wie läuft das mit der Schule? Wie halten wir Kontakt? Wie kann ich mein Kind unterstützen? Und und und… In diesem Blogbeitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen und wichtige Infos im Zusammenhang mit der Organisation eines Austauschjahrs. Trotz der vielen Bedenken, sollten Sie sich nämlich zuallererst freuen, dass sich Ihr Kind so ein wertvolles und herausforderndes Erlebnis zutraut!

Vor dem Schüleraustausch

Bevor Ihr Kind ins Ausland geht, gilt es ein paar Punkte zu beachten. Am besten beginnen Sie ein Jahr vor Abreise mit der Planung, so haben Sie genügend Zeit, sich einen Überblick über die verschiedenen Austauschorganisationen zu verschaffen und können alle Fristen einhalten. Auf austauschjahr.de finden Sie durch die Suchfunktion genau die Austauschorganisation, die zu Ihren Wünschen passt.

Worauf man bei der Wahl der Austauschorganisation achten soll, kommt auf verschiedene Aspekte an. Sehen Sie sich neben dem Programmpreis unbedingt auch die weiteren Leistungen an: Wird der Austausch vor- und nachbereitet? Ist die Anreise inklusive? Hat Ihr Kind eine Betreuung vor Ort? Bietet die Organisation Stipendien an? Wie verläuft die Vergabe der Gastfamilien? Weitere Informationen zur Wahl der Austauschorganisation finden Sie hier. Wenn Sie mehr über Schüleraustausch erfahren wollen und sich auch direkt von Austauschorganisationen beraten lassen wollen, können Sie an einer der regelmäßig stattfindenden digitalen AJA-Schüleraustauschmessen teilnehmen.

Die Frage, ob Kosten des Austauschjahrs gesenkt werden können, kann definitiv mit ja beantwortet werden! Es gibt verschiedene Stipendienprogramme und die Möglichkeit Schüler-Auslands-BAföG zu beantragen. Es gibt zum Beispiel Stipendien für Real- und Mittelschüler*innen, andere Stipendienprogramme sind für bestimmte Länder oder an ein ehrenamtliches Engagement geknüpft. Hier sollten Sie sich auch frühzeitig erkundigen, welches Stipendium für Ihr Kind in Frage kommt, da Fristen meist schon vor den Bewerbungsfristen der Austauschorganisationen ablaufen. Hier finden Sie eine Übersicht an möglichen finanziellen Unterstützungen.

Wenn Sie das richtige Austauschprogramm gefunden haben, sollten Sie auch frühzeitig mit einer Ansprechperson in der Schule Ihres Kindes über das Vorhaben sprechen. Für die Zeit im Ausland müssen Sie eine Beurlaubung beantragen und besprechen welche Möglichkeiten der Anerkennung der verbrachten Zeit im Ausland es gibt. Je nach Schulform und Bundesland gibt es hier unterschiedliche Regelungen. Hier finden Sie eine Übersicht zu den Anerkennungsreglungen in den einzelnen Bundesländern: Und hier erfahren Sie mehr zu einem Schüleraustausch im G9-Sytem.

Sein Kind gehen zu lassen ist gar nicht so einfach. Führen Sie sich die positiven Aspekte eines Schüleraustausches immer wieder vor Augen. Denn davon gibt es viele: Ihr Kind wird in seiner Persönlichkeitsentwicklung so gestärkt, wie bei kaum einer anderen Erfahrung. Neben dem Spracherwerb, wird Ihr Kind selbstständiger, selbstbewusster und reifer aus dem Ausland zurückkehren. Es hilft auch, sich mit anderen Eltern, deren Kinder bereits einen Austausch gemacht haben, auszutauschen. Manche Organisationen veranstalten regelmäßige Treffen, bei denen Sie sich mit anderen Eltern unterhalten können. Und auch auf austauschjahr.de können Sie Berichte von Eltern lesen. Mutter Kirsten schreibt zum Beispiel „Natürlich haben wir sie vermisst, aber es war ok. Denn das Grundgefühl war, dass sie gut aufgehoben ist.“ Weiter lesen>

Während des Schüleraustauschs

Machen Sie sich keine Sorgen: Nachdem Sie sich nun ausgiebig mit der Wahl einer passenden Austauschorganisation beschäftigt haben und den Austausch gut vorbereitet haben, ist Ihr Kind sicherlich in guten Händen. Ganz allein ist es im Ausland nämlich nicht. Die Gastfamilie wird ihr Bestes tun, die Eingewöhnungsphase so angenehm wie möglich zu gestalten und auch die Austauschorganisation unterstützt dabei. Auch wenn es wie mit der eigenen Familie auch mit der Gastfamilie zu Konflikten kommen kann, wird Ihr Kind dabei unterstützt, diese zu lösen und lernt dabei, Herausforderungen zu meistern. Es wird empfohlen, sich in solchen Situationen nicht aus Deutschland einzuschalten, auch wenn man sein Kind natürlich beschützen möchte. Die meisten Situationen lösen sich am besten vor Ort.

Um Ihrem Kind die Ankunft so leicht wie möglich zu machen, empfehlen viele Austauschorganisationen den Kontakt so gering wie möglich zu halten. Ständige Anrufe und Nachrichten aus Deutschland hindern die Jugendlichen, im Ausland richtig anzukommen und können das Gefühl erzeugen, etwas in Deutschland zu verpassen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie komplett auf Kontakt verzichten sollen. Ähnliches gilt bei der Frage, ob Sie Ihr Kind während des Austauschs besuchen können. Auch, wenn es sich komisch anfühlt, Weihnachten getrennt zu verbringen: So ein Besuch während des Schüleraustausches führt oft zu großem (emotionalen) Durcheinander bei Ihrem Kind. Nachdem es sich gerade im neuen Umfeld eingewöhnt und nach deren Familienregeln und Ansprüchen verhält und dabei ist eine neue Sprache zu erlernen, tauchen plötzlich die Eltern aus Deutschland auf und unterbrechen diesen Prozess. Wenn Sie dennoch unbedingt Ihr Kind im Ausland besuchen wollen, bietet sich das am Ende des Jahres an.  Lesetipp>

Nach dem Schüleraustausch

Nach dem Schüleraustausch wird Ihr Kind erst Mal wieder etwas Zeit brauchen, um sich Zuhause wieder einzugewöhnen. Für die letzten 6 oder 11 Monate war es natürlich etwas ganz anderes gewöhnt und dann wieder zurück zu kommen hört sich einfacher an als es für viele dann ist. Hier spricht man auch vom sogenannten „reverse culture shock“, dem umgedrehten Kulturschock, denn die Austauscherfahrung endet nicht mit dem Rückflug. Geben Sie Ihrem Kind Zeit sich wieder zu arrangieren. Sie werden nicht dasselbe Kind am Flughafen begrüßen, was Sie vor einem oder einem halben Jahr verabschiedet haben. Es wird eigenständiger, selbstbewusster und interkulturell offener sein. Das ist für Sie als Eltern auch eine tolle Erfahrung.
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Alles in Allem ist so ein Schüleraustausch eine Erfahrung für die ganze Familie und wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß.

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